Hermann Röchling

dt. Industrieller; fr. Vors. des Gesellschafterausschusses der Röchling Industrie Verwaltung (RIV; 19484-1988); fr. Beiratsvors. der Gebr. Röchling KG

* 29. Mai 1929 Aachen

† 5. Oktober 2020

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 31/2002

vom 22. Juli 2002 (ne), ergänzt um Meldungen bis KW 41/2020

Herkunft

Hermann Röchling wurde 1929 in Aachen geboren. Er stammte aus einer bekannten Industriellenfamilie. Sein Urgroßvater, der Königlich Preußische Kommerzienrat Carl Röchling, hatte im Jahre 1881 die Völklinger Hütte erworben und das heruntergewirtschaftete Werk zu einem modernen Hochofenwerk umgebaut. Ein weiterer Wirtschaftszweig der Familie war der Kohlenhandel. R.s Großvater, Kommerzienrat Hermann Röchling, galt als weitblickender Unternehmer. Seine markante Persönlichkeit als Industrieller formte die wirtschaftliche Entwicklung an der Saar zwischen den beiden Kriegen wesentlich mit. Er war aber auch ein bekennender Nationalsozialist, der Hitlers Rüstungspolitik unterstützte und während des Zweiten Weltkrieges Tausende Zwangsarbeiter beschäftigte. R.s Vater, Carl-Theodor Röchling, leitete zunächst die im Besitz der Röchling-Hütte befindliche Grube Carl-Alexander in Baesweiler. 1935 übernahm er die Leitung des Edelstahlwerkes in Völklingen. Ende 1944, in den Wirren der Endphase des Krieges, wurde R.s Vater von Unbekannten auf dem Hüttengelände erschossen.

Ausbildung

R. besuchte bis 1941 die Schule in Völklingen und anschließend bis Kriegsende das Internat Wickersdorf in Thüringen. 1948 machte er in ...